lil Garden

 Mit dieser gekrakkelten Skizze fing es 2019 an bzw. damit das der Mann sagte “ich hab Urlaub,lass uns doch einen Garten anlegen. Öööhm.
Kein Plan von nix,nur die spontane Idee das es eine Art Bauerngarten werden sollte,da ich nicht nur gerne Gemüse anbauen wollte,sondern auch Platz für Blumen haben wollte.
Kurz drauf hockten wir bewaffnet mit div Werkzeugen und Fäden zum messen auf der Wiese und legten los.
Innerhalb von 1-2-3 Tagen stand das Ding. Beetflächen waren von Rasen befreit und als erstes zog der kleine Cox-Apfel ein der schon ein paar Jahre im Kübel stand. Als der Zaun ringsum im Boden war,konnte auch der Boskoop nachziehen.
Mein Gedanke  war nur “gut das ich einen schwarzen Daumen habe und von nichts eine Ahnung”  Was ich wollte,wusste ich aber. Und zwar ein Garten der rund um´s Jahr irgendwas her gibt. Daran arbeite ich jetzt.
Mein Garten/Pflanzenwissen ist so ziemlich nicht vorhanden. Ich bin zwar mit einem Nutzgarten aufgewachsen,allerdings kümmerte sich da meine Oma drum.  Bei uns war der Garten hinter´m Haus zum größten Teil Acker. Eine kleine Rasenfläche die durch einen großen alten Boskoop und div. Beerenbüsche begrenzt war und dahinter eben Anbaufläche mit ganz vielen Obstbäumen,Holunder etc.pp  Mir gefiel nie das es zum größten Teil ein Nutzgarten war,ohne viel Blumen o.ä  Daher wäre ein reiner kleiner Gemüsegarten auch nicht meines gewesen.
Zunächst war ich einfach zu klein um irgendwas zu behalten oder erinnern und im Teenalter hat man dann was anderes als Garten im Kopf. Oma kann ich leider heute nicht mehr fragen,aber zum Glück gibt es heute Internet. Der Rest ist Try&Error. Dünger gibt es ausschließlich natürlichen inkl. Kaffee,am Kompost wird auch noch gearbeitet. So lange der noch nichts hergibt,kaufe ich Naturdünger.

So sah es in den ersten Tagen aus. Jede Menge Rasen kratzen,Schnüre spannen und vorallem Steine,Steine,Steine. Letztere verfolgen mich heute noch. Stellenweise hat man den Eindruck da hat ein Schuttlaster seine Ladung verloren.

Zunächst wollte ich auch etwas mit den Steinen machen. Zumindest mit den etwas größeren. Beeteinfassung o.ä Allerdings wurde der Plan letztes Jahr von hölzernen Rollboards abgelöst. Die Steine sind doch etwas zu frickelig,eher ungünstig beim Rasenschnitt und Schnecken kommen sofort drüber.

Die Bodenqualität lies zunächst auch etwas zu Wünschen übrig. Alles seeehr sandig und sehr viel Unkraut. Inzwischen hat sich das merklich gebessert und es tauchen auch weniger Beikräuter auf ;)
Die ersten Mitbewohner zogen auch ziemlich rasch ein. Von einem Freund bekamen wir einen Lorbeerbusch und zwei Rosmarinbüsche wegen Umzug. Und von einer Nachbarin bekam ich Himbeerstecklinge. Die beiden Apfelbäume,ebenso Johannisbeer und Stachelbeerstrauch hatte ich schon ein paar Jahre im Kübel.
   
Viel ging im ersten Jahr/Anlauf nicht. Da wir den Garten erst Ende April anlegten,war es schon etwas spät wie ich bemerkt hatte. Jungpflanzen kaum noch zu bekommen und ich musste nehmen was ich bekommen konnte. Ein paar Kartoffeln,Zucchini (die ohne Ende) Tomaten und ein Kürbis klappten aber. Auch Saaten waren nicht mehr alle zu bekommen die ich gern hätte haben wollen.
Die Dahlien zogen alle vom Balkon runter in die Randbepflanzung wo eine Mischung aus Obstgehölz,mehrjährigen Zierpflanzen und eben Saisonblumen wie Dahlien herrscht.
Eigentlich achte ich bei Blumen darauf das sie insektenfreundlich sind,aber bei Dahlien wird die ein oder andere Ausnahme gemacht.

Ich nutzte den Herbst&Winter um ein wenig zu lesen,Infos zu sammeln etc. Leider gibt es kaum gute Gartenforen wo man direkt in den Austausch mit anderen gehen kann,aber Youtube und div andere Seiten halfen auch.
Versuchte mich auch das erste Mal in Pflanzen vorziehen. Das endete allerdings letztendlich in einem kleinen Debakel. Denn so ziemlich alles ging mir kurz nachdem ich´s in die Beete gesetzt hatte,ein. Warum,wieso weiß ich bis heute nicht. Bei Kürbis und Zucchinis nicht sooo das Drama,da die recht fix auch im Beet gehen,aber bei Tomaten und Paprika ziemlich doof. So musste ich auf gekaufte Pflanzen zurückgreifen. Und leider trugen die nicht wirklich bzw. nur eine und geschmeckt haben sie null.  So oder so lief es durchwachsen. Die Buschbohnenausbeute war ähnlich mau (im Vorjahr liefen die super) die Pflanzen kränkelten,Kartoffeln hatten Krautfäule aufgrund des doch eher bescheidenen Wetters (zu nass und spät dann erst warm) Und als hätte das nicht schon gereicht,fielen Horden von Nacktschnecken über den Garten her. Obst gab´s nur in Form von ein paar Himbeeren,da es im Frühjahr noch einen derben Spätfrost gab,nachdem es über ein paar Wochen richtig schön warm war. Da fröstelten die Blüten an den Bäumen ab.
Ich experimentierte/probierte aber mit Zwischenpflanzen wie div. Blumensorten und Zwiebeln.  Dank letzterer hatten wir eine recht üppige Möhrenernte. Fenchel,Sellerie,Kohlrabi und rote Bete liefen null.
So sah´s zwischendrin aus ~ Die Kürbisse bekamen was zu klettern ~ zwei Schafgabepflanzen zogen u.a ein ~ und das kaputte Vogelhaus wurd renoviert und repariert
     
Kürbisse ist das Stichwort … mein kleines,heimliches Steckenpferdchen ^^ Ich mag sie zwar nicht essen,aber liebe Kürbisse als Deko. Eine Sorte mickelte rum,der Rest ging gut. So hatten wir im Herbst eine recht zufriedenstellende Ausbeute. Einen Honig,einen Warzen,ein paar kleine Mandarinenkürbisse und einen klassischen Halloweenkürbis.
Dank der Schneckeninvasion plus des eher schlechten,nassen und zu kalten Wetters hat mein Dahlienbestand mehr als gelitten. Einige sind komplett kaputt gegangen,andere sind gar nicht zum blühen gekommen. Dafür gab´s ein riesen Vorrat an div. Sonnenblumensamen.

Generell kann ich sagen,ich scher mich einen Mist um Ordnung ;) Gern darf der Garten eine gewissen Wildheit haben,viel Blumen die Nützlingen Nahrung geben. Ich hab noch keine Ahnung wo es hingeht mit dem kleinen Stück Land. Langfristig hätte ich gern ein kleines Gewächshaus,ggf. ein kleines Gartenhüttchen wo man sich hinsetzen kann. Ein wenig einwachsen ringsum darf der Garten auch,das man nicht so super frontal reinschauen kann. Da bin ich noch auf der Suche nach geeigneter Dauerbepflanzung. Die Seite zur Straße hin ist leider eher schattig und feucht. Dafür passendes,ggf immergrünes zu finden oder etwas was insektenfreundlich ist dauert. Vllt gibt´s irgendwann noch ne Verlängerung für Dahlien,weil ich irgendwann zu viele hab ^^